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Wissenschaftszentrum Berlin / Text zur CD 
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Von September 1994 bis März 1995 arbeitete ich im Wissenschaftszentrum Berlin. Dort sollte/wollte ich die Befruchtung der Künste durch die Wissenschaft einmal umdrehen und wissenschaftliche Arbeit um Techniken des Alltags eines Musikers, Geräuschesammlers oder Künstlers erweitern. Wissenschaftliche Begriffsbildungen entstehen vornehmlich durch das Sammeln von Daten. Nach mehr als 100 kurzen oder längeren Gesprächen bildete sich immer mehr eine Idee der "Ästhetischen Datenmanipulationen" heraus, die durch Sammlung akustischer Daten und ihrer Reihung auf dem Tonträger CD erfolgte. Die Arbeitsgruppen Akustische Raumerfassung und Sammlung typischer Arbeitsgeräusche hatten eine Selbstdokumentation zum Ziel. In deren Mittelpunkt standen die vielen Gänge, Säle, Treppen und Bürozellen des Gebäudes von James Sterling und des integrierten Altbaus und die höchst varianten akustischen Erscheinungen beim Tippen der Computertatstatur, der Drucker, beim Kratzen des Füllfederhalters auf Papier etc und auch Fetzen von Arbeitsgesprächen. Die Arbeitsgruppe Akustische Veranschaulichung sozialwissenschaftlicher Grundbegriffe und wirtschaftlicher Prozesse beschäftigte sich mit der der akustischen Transformation von Begriffe. Die Idee war, - analog zu visuellen Piktogrammen - Begriffe, die in der wissenschaftlichen Arbeit am WZB häufig auftauchen, in wenige Sekunden dauernde quasi "Hörstücke" akustisch umzusetzen. Diese nannten wir in der erwähnten Analogie "Sonogramme". Bei der Umsetzung stellten sich drei Arten der akustischen Erscheinungen dieser Begriffe heraus: a) Qualizeichen, die im Wortsinn eine akustische Qualität innetragen [z Bsp Rauschen] b) Assoziative Zeichen, deren Begriff stark assoziiert ist mit anderen akustischen Erscheinungen [z Bsp Verkehr > Straßenverkehr oder Liqui-dität > Flüssigkeit] c) Zeichen ohne akustische Qualität [z Bsp Redundanz oder Besitzstandswahrung]. 

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